Petra Kolberg

Petra Kolberg, die neben der Malerei auch Literaturwissenschaft studiert hat, setzt sich mit der Frage nach Identitätsprägungen und Rollenkonstruktionen auseinander.

Wer vor ihren Bildern steht, möchte anfassen, berühren, eintauchen, die Stoffe durch die Finger gleiten lassen, eins werden mit den Figuren auf den Bildern, ihren Platz einnehmen. Dieses Bedürfnis entsteht natürlich zum einen durch das Schöne, das Sinnlich-Haptische ihrer Gemälde, aber eben auch durch die deutlich spür- und erkennbare Transformationsleistung, die die Schöpferin der Werke hier vollzieht: Kleidung ist nie nur Kleidung, sie ist immer auch Ausdruck/Symbol ihrer Zeit und ein zu dechiffrierender Code für Status, Rolle, Alter, Herkunft der Trägerin. Ihre Inspirationsquellen, ihre „Forschungsstationen“, sind die Theater- und Opernbühne, die Literatur von Ingeborg Bachmann, das choreografische Werk von Pina Bausch, Flohmarktgänge und Alltagsbeobachtungen.


Die Bilder von Petra Kolberg sind Stoffe für mehr als eine Erzählebene und laden dazu ein, sich auch selbst zu befragen: Wessen Kleider trage ich – symbolisch wie faktisch.